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Facebook Actions: Die Ware User

Facebook baut die Like-Button-Funktion massiv aus – in sogenannte “Facebook-Actions”. Neben jedem Produkt von zurzeit über 60 Partner-Geschäften hat der User nun die Möglichkeit eine quasi beliebige Anzahl von Aktionen auszuführen. Es ist also nicht nur mehr “like” möglich, sondern  Verben wie “own”, “watched”, etc.

Facebook baut sich somit eine in dieser Detailliertheit noch nie dagewesenen Datenbank auf, die dem Unternehmen nahezu grenzenlose Möglichkeiten gibt, Benutzerprofile mit Marken und Produkten zu verknüpfen.

Meine Meinung:
Es ist sehr schwer meine aktuelle Meinung in Worte zu fassen, da ich ohne Schimpfworte zu benutzen fast nicht ausdrücken kann, wie groß mein Hass auf Facebook und Zuckerberg inzwischen ist.

Und ich bin einfach nur schockiert und traurig. Schockiert davon mit welcher, Unverfrorenheit Zuckerberg dieses neue Feature als “toll und nützlich mit dem Nutzer” verkauft. Traurig darüber, dass so viele Facebook-Nutzer immer noch nicht verstanden haben, was hier passiert. Als Nutzer von dieser Plattform wird man zur reinen Ware, Facebook saugt die User inzwischen regelrecht aus, und speist sie mit billigen Diensten ab. Features, die zu 100% nur den Zweck erfüllen Facebook auf Kosten der User reich zu machen. Mir bleibt da der Mund offen stehen.

Bitte, liebe Facebook-Nutzer, versteht es endlich! Ich werdet hier schlichtweg auf die schlimmste Art und Weise – bitte entschuldigt dieses Wort – verarscht! Eure Daten sind so wertvoll, warum schenkt ihr sie her???

Stoppt die Vorratsdatenspeicherung

Gegen die geplante Vorratsdatenspeicherung kann in Österreich ab sofort in einer Bürgerinitiative online unterschrieben werden. Das Anliegen fordert die österreichische Regierung auf, sich für die Aufhebung der EU-Richtlinie zur verdachtsunabhängigen Vorratsdatenspeicherung einzusetzen und bestehende Terrorgesetze zu evaluieren.

Speicherung von sensiblen persönlichen Daten ohne jeden Verdacht stellt einen massiven Eingriff in die Grundrechte und Privatsphäre dar.

In mehreren Staaten ist diese EU-Richtlinie bereits als verfassungswidrig erklärt worden und die Evaluierung der Richtlinie durch die Europäische Kommission ergab keinerlei Belege für die Notwendigkeit der Vorratsdatenspeicherung.

Hier kann online unterschrieben werden:
Link zur Zustimmungserklärung

Meine Meinung:
In dem Fall für mich klar! Die Vorratsdatenspeicherung ist falsch, da sie nicht nur gegen die Grundrechte verstößt, sondern jeden Bürger unter Generalverdacht stellt. Ein Schritt Richtung Überwachungsstadt, der verhindert werden muss. Darum meine dringende Bitte an alle: Unterschreiben!

Klage gegen Facebook-Werbung

Kläger werfen Facebook vor, mit den “Sponsored Storys”, zu Deutsch “gesponserte Meldungen”, Persönlichkeitsrechte zu verletzten. Facebook reicht einen Antrag auf Abweisung ein und wird selbst abgewiesen.

Facebook hat laut Klage keine Genehmigung der Nutzer, Bilder aus Profilen mit bezahlten Anzeigen von Werbepartnern zu kombinieren, also werblich zu nutzen. Ein Klick auf den Like-Button oder eine Kundenmeinung komme keiner Einwilligung gleich, heißt es.

Solche Urteile sind ärgerlich für Facebook. Will das Unternehmen doch im Frühjahr 2012 an die Börse. Und der Großteil der Einnahmen von Facebook kommt eben von solchen Werbungen.

Meine Meinung:
Vielleicht nur eine kleine Bewegung, aber eine, die hoffentlich wieder ein paar Facebook-Nutzern etwas zeigen wird.

Nämlich, dass Facebook nicht gratis ist. Facebook bezahlt man sehr gut, in dem man sich selbst zu Ware macht, mit der Facebook dann handelt und Milliarden verdient. Informationen sind wertvoll, und Facebook wird sie täglich Gigabyte-weise von Millionen Nutzern freiwillig in den Rachen geworfen. Und für was? Damit man von Facebook dann gesagt bekommt, was man kaufen soll.

Interessante Links:
Klageschrift
Bericht auf cnet

You have downloaded

In den letzten Tagen macht in den News eine neue Seite mit Name „Youhavedownloaded.com“ die Runde. Bei dieser Seite handelt es sich laut den Programmierern um das Frontend für eine Datenbank, in der ein Crawler Informationen über Torrent-Tracker ablegt.

Hier wird gespeichert, wer was wann über einen Torrent-Tracker runtergeladen hat. Und angeblich ist die Datenbank riesig. Rund 20% aller Tracker werden überwacht und es sind viele Millionen IP-Adressen und Downloads gespeichert.

Ob es sich bei dieser Seite nun um einen Fake handelt oder nicht wird natürlich heiß diskutiert, wie sich auch auf einschlägigen Bewertungsseiten wie WOT zeigt. Dort wird die Seite als durchschnittlich vertrauenswürdig eingestuft.

Die Entwickler selbst zeigen, dass man die Seite wohl nicht allzu ernst nehmen sollte, was einige voreilige Berichterstatter wohl übersehen haben: Von „Don’t take it seriously“ oder „Scare your friends“ ist auf der Seite die Rede.

In einem Interview mit Security Experte Krebs sagen die Entwickler: „Ziel des Projektes war ein Proof of Concept mit geringen Kosten“ und „es wäre viel mehr möglich“.

Meine Meinung:
Wenn die Seite ein Fake ist – dann ok, eine interessante Möglichkeit User zu erschrecken und sie zum Nachdenken zu bewegen, wie anonym das Internet wirklich ist.
Wenn es kein Fake ist, dann ist die Seite in Bezug auf Privacy und Ethik ein absolutes Nogo und mir erschließt sich nicht, was der Sinn sein soll, solche Informationen unzensiert zu veröffentlichen.

Die Meinungen über die Seite gehen von Ärger über Verunsicherung bis hin zu Belustigung. Ich weiß, dass ich nicht anonym bin, darum fällt Verunsicherung weg. Müsste ich mich zwischen Ärger und Belustigung entscheiden, dann entscheide ich mich wohl für Ärger.

So oder so fördert es meiner Meinung nach die aktuelle Diskussion um das Urheberrecht nicht positiv. Anstatt aufzuzeigen, dass man nicht anonym ist, wenn man Urheberrechtsverletzungen begeht, sollte die Energie eher dahin fließen, das Urheberrecht zu ändern.

Links:
http://www.youhavedownloaded.com/
https://krebsonsecurity.com/
http://www.mywot.com/

Verantwortlichkeit beim Datenschutz

Der „Düsseldorfer Kreis“, ein Zusammenschluss der obersten deutschen Aufsichtsbehörden für Datenschutz im nicht-öffentlichen Bereich, hat heute einen Beschluss in Bezug auf Soziale Netzwerk gefasst.

Dieser sieht vor, dass eine Einbindung Social Plugins und die damit verbundene Datenübertragung an Betreiber (z.B. Like-Button und Facebook) unzulässig ist, wenn dem Nutzer nicht die Möglichkeit geboten wird, diese Übertragung zu unterbinden.

Der Betroffene, sprich Nutzer, muss sich vorher im Klaren sein können, welche Daten und zu welchem Zweck übertragen werden. Der Nutzer muss auch die Möglichkeit haben, Auskunft über die erhobenen Daten zu erhalten sowieso deren Löschung zu beantragen zu können. Zwei der Grundprinzipien beim Datenschutz.

Facebook vertritt bisher den Standpunkt, dass das deutsche Recht nicht anwendbar sei, weil die EU-Niederlassung in Irland liegt. Dem entgegen stellt der Düsseldorfer Kreis, dass die Anwendung des Datenschutzgesetztes so nicht umgangen werden kann.

Meine Meinung:
Die Verantwortung für eine korrekte Einbindung teilen sich nach diesem Entwurf also Webseitenbetreiber und der Betreiber von Sozialen Netzwerken. Richtig so!

Facebook könnte, wenn sich der Konzern an geltende deutsche (oder auch österreichische) Datenschutzgesetzte halten müsste eigentlich zusperren oder zumindest einen großen Teil der Dienste einstellen. Die Pflicht einen echten Namen anzugeben, den Account per Handy freizuschalten und alle seine Photos durch die Gesichtserkennungen gehen zu lassen machen eine pseudonyme Nutzung quasi unmöglich, was das Telemediengesetz aber verlangt. Daten bei Facebook einzusehen und deren Löschung zu veranlassen ist im Moment irgendwo zwischen schwierig und unmöglich anzusiedeln, das sind aber zwei Eckpfeiler des modernen Datenschutzes.